Die wahre Geschichte von Franz Schuberts Ave Maria
Franz Schubert komponierte das Werk 1825, im Alter von nur 28 Jahren.
Das ursprüngliche Stück hatte keinerlei Bezug zum liturgischen Gebet „Ave Maria“.
Der Originaltitel lautete:
Ellens dritter Gesang
Und es gehörte zu einer Reihe von Liedern, die auf dem Gedicht „The Lady of the Lake“ des schottischen Dichters Walter Scott basieren.
Schubert vertonte eine deutsche Übersetzung des Gedichts, in der die Heldin Ellen zur „Jungfrau“ (Himmelskönigin) um Schutz betet.
Die erste Strophe beginnt mit:
„Ave Maria! Jungfrau mild…“
Doch diese Zeile war eine poetische Anrufung und nicht der Text des katholischen Gebets.
Das heißt, das „Ave Maria“ existierte bereits, aber nicht als der bekannte liturgische Text.
Einige Jahre nach Schuberts Tod (er starb 1828) stellten Verleger und Musiker fest, dass:
So ersetzten sie den Text durch den traditionellen lateinischen Text:
„Ave Maria, gratia plena…“
Seitdem wurde das Stück in die Liturgie, bei Hochzeiten, Beerdigungen und religiösen Zeremonien übernommen und entwickelte sich zu einem der bekanntesten Werke der Weltmusik.
Das Paradoxe daran ist, dass Schubert sein Werk nie als Kirchenlied gehört hat, da die Umwandlung erst später erfolgte.
Heute koexistieren die beiden Versionen:
Die meisten glauben, es sei ein „geistliches Werk“, doch in Wahrheit begann es als romantisches Lied, das auf Literatur basiert.
